Auf dem Kerkherrenweg von Lette nach Clarholz und zurück
Diesen Beitrag erstelle ich im Rahmen der Blogparade des Reiseblogs 1-Thing-To-Do. Ziel ist es, das Reisen in der direkten Nähe zu fördern und die eigene Stadt bzw. Dorf oder Viertel (neu) zu entdecken – oder auch anderen Personen näher zu bringen. Mit unserem Blog, der sich schwerpunktmäßig mit dem Wandern und den Naturschönheiten des Teutoburger Waldes beschäftigt, kommen wir diesem Ziel bereits sehr nahe – doch nun nehmen wir es absolut wörtlich und beginnen vor unserer Haustür.
Von dort sind es 250 m bis zum Pfarrer-Laumann-Platz. Auswärtige können hier bequem das Auto abstellen und die Wanderung beginnen.
Hier beginnt die Rundwanderung.
Am Gottfried-Heim geht es links an der Letter St. Vitus Kirche vorbei. Ausgeschildert ist der Weg mit dem Rauten-Symbol des Kerkherrenweges. Dieser sorgfältig und frisch markierte Wanderweg verbindet die Orte Lette, Beelen, Clarholz und Herzebrock. Er bekam seinen Namen, weil die damaligen Äbte und Repräsentanten der Klöster – die Kerkherren – auf diesen Wegen zu gegenseitigen Visitationen unterwegs waren.
Links neben der Kirche befindet sich sich das liebevoll und fachmännisch restaurierte ehemalige Uhrwerk der St. Vitus Kirche und ist auf jeden Fall einen Blick wert.
Technik aus vergangenen Zeiten sichtbar gemacht.
Am Bibelgarten mit Marienstatue vorbei verläuft der Weg Richtung Friedhof. Nach einem kurzen Stück hierüber geht es hinein in den Kämpenwald. Im Frühjahr blühen hier die Buschwindröschen so reichlich, dass der Waldboden mit einem dichten, weißen Blütenflor bedeckt ist.
Leider fast schon verblüht…
Man verlässt den Wald nach ca. 300 Metern und weiter geht es auf befestigten Feldwegen bis zur Kreisstraße. An dieser Stelle ignorieren wir einmal die Beschilderung des Kerkherrenweges und wandern rechts herum am Kreisgrenzenschild vorbei und biegen links in den nächsten Wirtschaftsweg ein. Diese Änderung hat den Vorteil, dass die Wandertour so barrierefrei und Kinderwagen geeignet bleibt.
Kreis Warendorf trifft auf Kreis Gütersloh.
Nach einer Rechtskurve erhält man denBlick auf dieses schöne Fachwerkhaus.
Hier gibt es viele schöne Anwesen und Höfe.
Noch einmal ignorien wir das Symbol, das uns eigentlich links herum führen soll und gehen stattdessen rechts.
Rechts Richtung Schürenbrink.
Nach ca. 200 Metern folgt man dem Straßenverlauf des „Schürenbrinks“ und wandert zwischen Feldern und Weiden bis zur Verbindungsstraße Lette-Clarholz. Diese überqueren wir und sind nun auch wieder „auf Kurs“ und können ab hier bis zum Ende dem Rautensymbol folgen. Konkret heißt das, es geht links ab über den Rad- und Fußweg bis an den Ortsrand von Clarholz.
Bald erreicht man die Gräftenanlage des ehemaligen Prämonstratenserklosters Clarholz. Es wurde als Doppelkloster – zusammen mit dem Frauenkonvent in Lette – im Jahre 1133 gegründet. Die dem Heiligen Laurentius gewidmete Pfarrkirche wurde im 14. Jahrhundert zu einer gotischen Hallenkirche umgebaut.
Blick auf die Probstei mit ihrem repräsentativen Treppenaufgang.
Der Wanderweg führt uns direkt durch die wunderschönen Anlagen an der Kirche vorbei in den Anfang 2000 neu gestalteten Klostergarten. Direkt in der Nähe befinden sich eine beliebte Eisdiele und ein Traditionsgasthaus und bieten Gelegenheit für eine Stärkung.
Aber auch der weitläufige Klostergarten mit seinem Mini-Labyrinth und vielen Ruhebänken lässt sich hervorragend für eine Wanderpause nutzen.
Die Probstei von der Gartenseite.
Wir verlassen die Gartenanlagen und wandern rechts herum weiter durch diese herrliche Eichenallee.
Hier kann man unter Eichen wandeln.
Die Wegweiser am Ende der Allee geben einen Hinweis auf die Beliebtheit dieses Areals. Hier treffen sich Rad-, Rund- und Streckenwanderwege aus allen Richtungen.
Nach ca. 1 Kilometer erreichen wir diese Brücke, die über den Axtbach führt. An dieser Stelle kann man sich im Sommer die Füße kühlen – Hunde erfrischen sich hier ganzjährig.
Der Axtbach durchfließt Oelde und mündet in die Ems.
Weiter geht es an Feldern und Wegkreuzen vorbei. Das Aprilwetter fordert seinen Tribut, da braut sich etwas zusammen. Doch man erkennt ihn schon, den Kirchturm von Lette.
Auf zum Endspurt bevor es regnet…
Direkt an diesem Hof führt der Wanderweg vorbei und erreicht den Ortsrand von Lette. Wir gehen durch einen kleinen Wald, dem Feldbusch, danach am Tennisplatz entlang und auf dem Klosterweg zurück zu unserem Ausgangspunkt.
Kirchwiese auf der Rückseite der St. Vitus Kirche
Hier endet unsere Vor-der-Haustür-Wanderung auf einem Teil des Kerkherrenweges. Sie hat eine Länge von ca. 10 km und führt komplett über gut ausgebaute und beschilderte Wege. Es gibt keine Steigungen, daher beträgt die Gehzeit im Normalfall weniger als zwei Stunden. Die Tour ist barrierefrei und Kinderwagen geeignet. Nicht nur für Familien bietet sie viel Abwechslung.
Wer am Ende noch ein wenig vor Ort bleiben möchte, hat in Lette die Auswahl zwischen drei Gaststätten mit Restaurant alle an der Haupt- bzw. Clarholzer Straße gelegen.
Geschichtlich Interessierten möchte ich noch folgende Webseite empfehlen, die einen fundierten Einblick in die Historie der anliegenden Klöster, Höfe und Ortschaften des Kerkherrenweges liefert:
http://www.lwl.org/westfaelischer-heimatbund/pdf/Spurensuche%2010.pdf
Link zur Ausschreibung der Blogparade:
https://1thingtodo.de/reise-vor-der-haustuer-blogparade/
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